
Wenn ich auf 2020 zurückblicke, bin ich in erster Linie wirklich positiv gestimmt. Ich habe dieses Jahr so viel erreicht, so viele besondere Menschen kennengelernt und so viel an meiner Persönlichkeit gearbeitet, dass ich mir sicher bin, dass man aus allem etwas Positives mitnehmen kann. Das hier ist mein persönlicher Jahresrückblick und ich hoffe, dass ich dem einen oder anderen helfen kann, auch positiv auf dieses Jahr zurückzublicken.

Zeit
Dieses Jahr hat mir vor allem eins gebracht, Zeit. Ich habe nicht gewusst wie kostbar Zeit eigentlich ist und so begann dieses Jahr eher negativ. Mir ging es psychisch überhaupt nicht gut und ich wurde von einer Sache eingeholt, mit der ich eigentlich abgeschlossen hatte. Alles, was in meiner Vergangenheit passiert ist, hatte ich eigentlich vergessen. Und das sollte auch so bleiben, aber mein Kopf wollte es anders. Diese ganzen negativen Erinnerungen haben dazu geführt, dass ich mir endlich Zeit nehmen musste, um mich mit mir und meinen Erinnerungen auseinander zu setzen. Das hat aber kaum in meinen hektischen Alltag gepasst, bis im Februar die Welt plötzlich Kopf stand und wir so viel Zeit hatten. Ich wusste erstmal gar nichts mit der ganzen Zeit anzufangen und dachte mir: “Ok, nimm dir Zeit für dich und nimm das mit dem Bullet Journal endlich ernst.”.
Ryder Caroll und ich
Als ich auch endlich kreativ mit dem Bullet Journal angefangen habe, habe ich den Kardinalfehler gemacht, den wahrscheinlich alle von uns gemacht haben. Ich habe mich zu sehr an der Perfektion auf Instagram orientiert und war schnell frustriert, weil ich nicht verstanden habe, worum es eigentlich wirklich ging. Dann habe ich das Buch von Ryder Caroll gelesen, weil Lisa vom Kanal Einfach_Lilienhaft mich quasi mit der Nase drauf gestoßen hat, dass Bullet Journaling eine Methode ist. Mit dieser Methode habe ich mich dann ernsthaft beschäftigt und ich höre mir das Hörbuch von Ryder Caroll heute immer wieder an, weil mein Buch aus Papier schon völlig abgenutzt ist und ich nicht immer die Zeit habe, zu lesen.
Fehler
Irgendwann kam der Punkt an dem ich mir dachte: “Warum nicht einfach das, was du von Ryder gelernt hast, mit der Welt teilen?” Dieser Schritt hat mich viel Mut gekostet, weil ich nicht wusste, wie die Bullet Journal Community da draußen auf meine Bilder reagieren würde. Ja, ich habe mich lange mit dem Thema beschäftigt und auch Social Media Marketing ist mir nicht fremd. Ich habe das sogar im Studium gehabt, aber ich wollte dieses ganze Projekt nicht rein technisch angehen. Das war nicht mein Ziel. Ich wollte vor allem das falsche Bild vom Bullet Journaling, das auf Instagram kursiert endlich richtigstellen und zeigen, dass es darum geht, mich mit mir selbst auseinanderzusetzen. Dazu musste ich aber auch einsehen, dass ich einen Fehler gemacht habe. Ich habe nur eine Seite der Medaille gesehen und musste lernen, dass die Kreativität auszuleben ein Teil des Ganzen sein kann, wenn es dabei hilft, am Bullet Journal dran zu bleiben.
Gedanken
Und dann kam ein Punkt, der so wichtig war in meinem eigenen Leben mit dem BuJo, dass ich ihn hier noch einmal festhalten möchte. Am 26.Juli kam Lisas Post auf Instagram mit der Daily Log Challenge. Ich wusste, was der Daily Log ist, aber nicht, was es mir bringen sollte. Ich habe bei der Challenge mitgemacht und mich noch einmal intensiv mit dem Daily Log auseinander zu setzen.
“Der Daily Log ist das Arbeitstier des Bullet Journals.”
Ryder Caroll, Die Bullet Journal Methode, Rowohlt, Hamburg, 2019, S.103.
Was meint Ryder damit? Das ist mir erst durch die Challenge von Lisa wirklich klar geworden. Ich hatte 7 Tage Zeit mein Bild über den Daily Log zu ändern und wie in einem Sammelbecken alle meine Gedanken festzuhalten ohne an die Gestaltung zu denken, so wie ich es bei meiner Wochenübersicht mache. Das war auch nichts, was ich unbedingt mit der Welt teilen musste. Also konnte ich mich ganz darauf konzentrieren, den Daily Log für mich nutzbar zu machen und bin damit endlich an den Punkt gekommen, wo ich für mich endlich wusste, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Menschen
Ich habe in diesem Jahr auch Menschen kennengelernt, die mich an den Punkt gebracht haben, an dem ich jetzt stehe. Ich habe auch Menschen verloren und auch daraus habe ich etwas gelernt. Aber fangen wir mal mit dem Positiven an. Die Liste an Namen ist lang, aber einige kann ich hier nennen, weil sie meine Arbeit beeinflusst und mich inspiriert haben. Und an dieser Stelle beginnt jetzt der Teil, in dem ich mich bei den Menschen bedanken möchte, die mich auf meiner Reise zu mir selbst in diesem Jahr begleitet haben.
Danke
Danke liebe Lisa. Du hast mir gezeigt, was Bullet Journaling eigentlich bedeutet und mir immer wieder Feedback und Rat gegeben, wenn ich mal nicht weiter wusste.
Danke liebe Maxi. Du hast mir, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen gezeigt, was ich an meinem Handlettering noch verbessern muss, wenn ich wirklich glücklich damit werden möchte. Du hast mir gezeigt, dass Fehler kein Grund sind aufzugeben.
Danke lieber Rainer, weil du mir gezeigt hast, welchen Wert das richtige Notizbuch beim Bullet Journal hat und mit wieviel Liebe man an einem Projekt arbeiten kann. Diese Liebe habe ich dann auch in meinen Instagram Account, meinen Blog und jedes meiner Bilder gesteckt.
Danke liebe Natalie, weil ich von dir gelernt habe, dass ein starres Mindset der Tod für jede Idee ist und weil ich ein Teil deines Projektes sein und dich im Hintergrund unterstützen darf.
Und last but not least, danke Chef, weil Sie mir geholfen haben zu verstehen, dass auch ich Respekt verdient habe und einfach nur mal an mich selbst glauben muss, wenn ich erfolgreich sein will. Auch wenn das hier ein Herzensprojekt ist, verspreche ich, dass ich alle Energie auf meine Ausbildung fokussiere, um mein Versprechen zu halten. 😉

Schlussworte
Dieses Jahr ist so unfassbar viel passiert. Im Oktober ist mein Instagram Account aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen explodiert. Ich weiß nicht, wie 2021 wird, aber ich weiß, dass sich in meinem Kopf in diesem Jahr sehr viel geändert hat. Ich habe gelernt, dass mich niemand einfach enttäuschen kann, außer ich erwarte etwas von der Person. Die einzige Person, von der ich etwas erwarten kann, bin ich selbst. Die einzige Person, die die Kontrolle über meine Gedanken haben sollte, bin ich selbst. Niemand hat das Recht, mir zu schaden und wenn es doch jemand versucht, sollte mich das nicht aus der Bahn werfen. Der Weg zu mir selbst wird noch ein langer und harter Weg, aber ich habe ihn im Jahr 2020 endlich gefunden und das nur, weil ich mich auf ein Experiment eingelassen habe, das Experiment Bullet Journal. Wenn du noch überlegst anzufangen, überlege nicht weiter. Fang einfach an und du wirst verstehen, dass das BuJo so viel mehr ist, als ein gutes Notizbuch oder ein hübscher Kalender.
Danke 2020, dass du mich so viele Dinge gelehrt hast. Vor allem aber hast du mich gelehrt, dankbar zu sein und die kleinen Dinge im Leben zu schätzen. Und das Kostbarste, was wir haben ist Zeit, die wir nutzen sollten, um uns selbst zu verstehen und unsere Zukunft in die Hand zu nehmen. Wir haben die Kontrolle über unser Verhalten, unsere Gedanken und unser Leben.
Madlen Peilke, Maddy’s Bujo Page, Dezember 2020.

Liebe Madlen,
wie spannend zu lesen, wie 2020 für dich war und wie sehr dich meine “Daily Log Challenge” auf Instagram weitergebracht hat. Das freut mich natürlich riesig. Danke für den immer wieder interessanten Austausch. Ich wünsche dir ein wunderbares Jahr 2021.
Liebe Grüße
Lisa